In der Öffentlichkeit

Der wesentliche Unterschied zu den anderen Lebensbereichen ist, dass sich in der Öffentlichkeit unbekannte Personen zufällig begegnen. Die Zufälligkeit verhindert die Planbarkeit oder Vorbereitung auf etwaige Konfliktsituationen, dies ist sowohl für TäterInnen als auch Betroffene problematisch.

Die Anonymität ist der zweite wesentliche Unterschied. Durch die fehlende persönliche Beziehung ist die Anwendung von Gewalt oftmals leichter möglich.

Synthese

Frauen erleben am ehesten sexuelle Belästigung oder psychische Gewalt im öffentlichen Raum. Gleichzeitig gibt es ein breites Angebot an Präventionsmaßnahmen, die auf die Milderung der Folgen oder die Vermeidung problematischer Situationen fokussieren. Maßnahmen zur Sensibilisierung der potentiellen Täter, wann die Grenzen zur sexuellen Belästigung überschritten sind, finden sich bisher nur vereinzelt.

Der Gesetzgeber versuchte durch entsprechende Ausweitungen und Ergänzungen von Tatbeständen den rechtlichen Rahmen anzupassen. Ob diese Bemühungen zu den gewünschten Ergebnissen führen kann erst in den nächsten Jahren beantwortet werden. Dafür ist eine entsprechende Begleitung über zuverlässige Datenerhebungen und entsprechender Forschungsvorhaben zur Bestimmung der Ursachen sicherlich eine hilfreiche Ergänzung. Außerdem ist die Vernetzung von bereits vorhanden Präventionsmaßnahmen und deren Akteure hilfreich um Synergieeffekte zu nutzen.