Im öffentlichen Raum

Der öffentliche Raum stellt für ältere Menschen ebenfalls eine besondere Herausforderung im Hinblick auf Konfliktsituationen und daraus resultierenden potentiellen Gewalterfahrungen dar. Ältere Menschen werden im öffentlichen Raum als vulnerable und schutzbedürftige Gruppe definiert, bspw. durch spezielle Sitzplätze in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Die Rücksichtnahme auf ältere Menschen, die in vielen Bereichen durch eine Entschleunigung stattfindet, hat Konfliktpotential, welches sich in verbaler oder auch physischer Gewalt entladen kann. Außerdem sind ältere Menschen aufgrund der tatsächlichen oder ihnen unterstellten eingeschränkten Mobilität oder Wahrnehmung der Umwelt leichter Opfer von Diebstahlsdelikten o. Ä.

Synthese

Die Prävalenzdaten zur Gewalt im öffentlichen Raum lassen sich nur schwer interpretieren, weil Vergleichsdaten zu den spezifischen Fragen für andere Personengruppen fehlen. So kann nicht darauf geschlossen werden, dass die Beschwerden gegenüber Behörden, Ämtern oder Polizei altersspezifisch sind und es ist hoch fraglich, ob die Beschwerden tatsächlich mit Gewalterfahrungen zusammenhängen. Trotzdem sind ältere Menschen aufgrund ihrer körperlichen Verfassung oft eine vulnerable Gruppe mit Hinblick auf Eigentumsdelikte oder Trickbetrüger. Hier leisten Polizei und Ministerien viel Aufklärungsarbeit. Außerdem ist der Umgang mit neuen Medien und den Möglichkeiten dort finanziellen Schaden zu erleiden für ältere Menschen größer. Auch hier existieren Präventionsmaßnahmen. Für eine systematischere Untersuchung und Beobachtung sind auch in diesem Kontext kontinuierlich erhobene Primärdaten die beste Möglichkeit Entwicklungen nachzuvollziehen, zu erforschen und mit entsprechend Präventionsmaßnahmen zu begegnen.